Suche
Close this search box.

Viktor von der Forst (1901-1941): Ehem. Kloster St. Josef in Münster (1928) und St. Antonius Abt in Vreden-Ammeloe (1931)

 

Das einstige römisch-katholische Missionskloster St. Josef ist heute unter dem Namen „Haus Wilkinghege“, ein Altenpflegeheim in Münster, bekannt. Die Buntglasfenster aus der Kapelle sind noch aus der Erbauungszeit von um 1928. Sie wurden von dem Krefelder Künstler Viktor von der Forst (1901-1941) aus Antik- und Kathedralglas, Blei und Schwarzlot gearbeitet. Dargestellt sind verschiedene Motive aus der Lauretanischen Litanei, darunter auch die Himmelspforte. Hier gelang dem Künstler eine erfrischend neue Darstellungsweise: zunächst fällt die dynamische Kombination der rechteckigen Pforte in dem roten Kreis ins Auge. Von unten schießen beidseitig rotgelbe Keile durch den Pforteneingang in den blauen Hintergrund: entweder sind es Lichtstrahlen oder Lebenswege, die an die Pforte heranführen. Der expressive Ausdruck ist in einem harmonischen Ganzen hervorragend aufgehoben. Bedauerlicherweise ist dieser talentierte Künstler im Zweiten Weltkrieg verstorben. Auch sein Werk in Münster war nicht für die Ewigkeit. Mit dem Umbau in ein Pflegeheim entstand die Notwendigkeit, die Kapelle anders zu nutzen, als Tagesaufenthaltsraum und Cafebereich. Dazu wiederum war es erforderlich, mehr Licht in den dunklen und kalten Raum zu bringen, so dass man zu Beginn des 21. Jahrhundert einige der Buntglasfenster durch Plexiglasfenster austauschte. Darunter befand sich auch dasjenige Fenster mit der Himmelspforte. Es wurde, zusammen mit anderen ausgebauten Fenstern, sorgfältig verstaut in dem Heim eingelagert.

 

Die römisch-katholische Kirche St. Antonius Abt befindet sich in Vreden-Ammeloe im Münsterland. Hier schuf 1931 Viktor von der Forst eine weitere Himmelspforte, die durchaus der des Missionsklosters St. Josef in Münster ähnlich ist. Erneut ist der Kontext die Lauretanische Litanei. Das Fenster im rechten Seitenschiff besteht aus Antikglas, Blei und Schwarzlot. Während in St. Josef der Lichtstrahl nach rechts fällt, schiebt er sich hier nach links. Auch farblich sind die Darstellungen durchaus zu vergleichen, wobei in St. Antonius Abt farbige Randstreifen die Pforte an ihren vertikalen Seiten rahmen. Ergänzend ist das Objekt hier lateinisch als „Janva Coeli“ bezeichnet. Ebenfalls erneuert bzw. modernisiert hat sich das Logo des Künstlers, durchaus originell, mit einem Großbuchstaben „F“, das einem lateinischen Kreuz ähnelt.

1150 Jahre Glaubenszeugnis in Vreden, Vreden 1989.
Wilhelm Elling (Bearb.): St. Antonius Abt, Vreden-Ammeloe, Vreden 1996.

 

tags: Kloster, Münsterland, Porta Coeli, Maria Immaculata, Bauhaus, Altenheim, NRW
Share:
error: