Hubert Spierling (1925-2018): St. Gertrud von Brabant in Wattenscheid (1952)

Die Fensterrosette der römisch-katholischen Propsteikirche St. Gertrud von Brabant in Wattenscheid ist eine frühe Arbeit von Hubert Spierling (1925-2018) aus dem Jahre 1952. Es war damals keine Beseitigung von Kriegsschäden, sondern eine Maßnahme zu Verschönerung des historistischen Baus aus dem 19. Jahrhundert. Der Künstler sollte später das Himmlische Jerusalem noch öfters als Glasfenster aufgreifen, hier finden wir seine erste Arbeit zu diesem Thema. Es ist auch das erste und letzte Mal, dass der Künstler die Mitte Jerusalems mit dem thronenden Lamm besetzt – in allen weiteren Arbeiten ließ Spierling die Mitte frei.

 

Zwölf gelbe Tore reihen sich um das zentrale Christuslamm, jeweils drei in einem Dreipass. Die restlichen drei sind in den Zwickeln zwischen den Pässen zu finden. Alle Tore haben eine rote Füllung, einfache gelbe Pfeiler und einen Dreiecksgiebel. Um das Lamm gruppieren sich nicht nur die Tore, sondern auch konzentrische Kreise. Einige legen sich in Wellenlinien um das Lamm, die deuten den Lebensfluss an.

Manfred Mauring: Propsteikirche St. Gertrud von Brabant, Bochum-Wattenscheid, in: Heinz Dohmen (Hrsg.): Abbild des Himmels. 1000 Jahre Kirchenbau im Bistum Essen, Mülheim an der Ruhr 1977, S. 46-49.
Franz-Werner Bröker, Ralph Eberhard Brachthäuser, Johannes Schnieders: Wattenscheid. Über die Geschichte von Kirche und Stadt. 90 Jahre Propsteikirche und ihr tausendjähriger Taufstein, Wattenscheid 1995.
Holger Brülls (Hrsg.): Hubert Spierling, Malerei + Glasmalerei, Paderborn 2010.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 3, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 26).

 

tags: Ruhrgebiet, Hubert Spierling, Rosette, Lamm, Dreipass
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