Friedrich Koller (geb. 1939): Jerusalemstele der Antoniuskirche in Vohburg (1998)

Der Bildhauer Friedrich Koller (geb. 1939) aus Laufen hat 1998 eine Jerusalemstele für die römisch-katholische Antoniuskirche in Vohburg an der Donau (Oberbayern) geschaffen. Um das schmale, aber außerordentliche Kunstwerk, das in seinem geometrischen Stil nach Ansicht vieler Gemeindemitglieder überhaupt nicht in die Kirche passt, gab es viel Verdruss. Das Kunstwerk kam ursprünglich als Schenkung des Katholischen Frauenbunds Vohburg in die Kirche. Auf dringende Bitten des Pastors Thomas Zinecker wurde im Jahr 2006 die blasse Stele mit einer gelblichen Hintergrundfarbe versehen. Eigentlich war von Zinecker – als Symbol für die Vollendung – ein goldener Hintergrund gedacht, was künstlerisch passend, aber nicht bezahlbar war. Die Stele stellt die zwölf Tore des Himmlischen Jerusalem dar. Der Künstler wollte ursprünglich eine goldfarbene Metallplatte in Form eines Lammes davor schweben lassen, die an der Decke des Hauptschiffs befestigt werden sollte. Diese spektakuläre Installation hatte die Kirchenverwaltung und teilweise auch der Kunstausschuss aber nicht gutgeheißen. Vor der Renovierung der Kirche 1998 hing nämlich ein großes Kreuz mitten im Altarraum, das seit September 2004 an der östlichen Außenwand der Antoniuskirche angebracht ist. 2006 wurde das Scheibenkreuz mit dem Auferstandenen, das zuvor völlig unnötig an der ersten Bank befestigt war, in der Nähe des Altars platziert, damit durch Kreuz und Osterkerze das Geschehen auf dem Altar deutlicher als Feier von Tod und Auferstehung Jesu gedeutet werden kann.

Josef Steinberger: Klosterkirche, Lager, Turnhalle, Löschrequisitenhaus. Die Chronik von St. Antonius in Vohburg, in: Unsere Heimat, 139, 6, 1998, S. 1-4.
Friedrich Fuchs: Die Kirchen der Pfarrei Vohburg, Regensburg 2002.
Stefan Kopp, Joachim Werz (Hrsg.): „Zeichen und Symbol überirdischer Wirklichkeiten“. Liturgische Orte und ihre künstlerische Gestaltung. Eine Festschrift für den Künstler Friedrich Koller, Regensburg 2019.

 

tags: Oberbayern, Altar, Stele, Jerusalemstele
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