Die Episcopal Church mit Sitz in den USA und weiteren Diözesen im Ausland ist eine Mitgliedskirche der weltweiten anglikanischen Gemeinschaft. Eines ihrer bedeutendsten Bauwerke ist die Dreieinigkeits-Kathedrale in Phoenix, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Arizona. Elmer Bradbury Usher, der Direktor der Kathedrale, beschloss bei Dienstantritt im Jahr 1964, neue Glasfenster in den Sakralbau aus dem Jahr 1920 einzubauen und bei dieser Gelegenheit den ganzen Bau, der kurz vor dem Abriss stand, von Grund auf zu sanieren.
Dazu entwarf Usher, gemeinsam mit dem Künstler Glidden Parker (1913-1980), die neuen Fenster für die Kirche. Usher war für die theologische Konzeption zuständig, wobei Parker sich ausschließlich auf die künstlerische Wirkung konzentrierte und seine Methode der Darstellung als „kinetische Symbolik“ bezeichnete. Glidden Parker war zu dem Zeitpunkt Chefdesigner des Glassart-Studios und hatte in den USA bereits viele Fenster für Sakralbauten entworfen.
Seine Entwürfe konnten dann von Joseph Lincoln des Glassart-Studios aus Scottsdale realisiert und eingebaut werden. Sie wurden 1967 feierlich mit einem Gottesdienst eingeweiht.
Auf einem Fenster der Ostseite ist das Himmlische Jerusalem zu finden, in einer Kreisform. Im unteren Bereich sieht man silberfarbene Rundbogentore, die aneinandergereiht einen Bau ergeben. Es sieht aus, was würden die Tore einen Kuppelbau formieren, der mit einem lateinischen Kreuz bekrönt ist. Die einzelnen Schalen der Kuppel leuchten wechselweise in goldgelben und orangen Farbtönen. Dieses ist der Zentralbau des Neuen Jerusalem, der etwas der Trinity Church in Scottsdale ähnelt. Um diesen sind weitere unterschiedliche Bauten gesetzt, darunter auch Wohnhäuser und eine andere Kirche.
Claus Bernet, Alan L. Nothnagle: Christliche Kunst aus den USA, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 32).
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