Albert Helmuth: Buntglasfenster der Herz-Jesu-Kirche in Frohnhofen (1982)

Die römisch-katholische Kapelle Herz-Jesu in Frohnhofen im Kreis Aschaffenburg (Unterfranken) besitzt elf rechteckige Buntglasfenster. Diese hat der ansonsten kaum bekannte Kunstmaler Albert Helmuth aus Würzburg in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde entworfen. Eingebaut wurden sie dann im Jahr 1982 durch die Firma Schurk aus Aschaffenburg. Ziel und Vorgabe war, sich mit den Arbeiten in den neogotischen Innenraum harmonisch einzupassen.
Eines der rechteckigen Glasfenster in überwiegend roten und gelben Farbtönen zeigt unten einige der Tore Jerusalems. Es sind dort vier kleinere und ein größeres Rundbogentor mit einem doppelten Rahmen eingefügt. Alle Tore sind außen gelb und innen rot bzw. rotbraun, in ähnlichen Farbtönungen wie die großflächigen Scheiben darüber. Die Tore sind schräg ineinander und auch übereinander gesetzt, wie überhaupt das ganze schmale Fenster eine Tendenz in die Vertikale hat. Unten hat Albert Helmuth in schwarzer und brauner Tönung eine Landschaft und Wege angedeutet, die zu den Toren der Stadt führen. Ganz oben ist noch eine Lichtquelle angegeben, deren Strahl schräg auf die Stadt zugeht. Auf weitere figürliche Elemente wurde ansonsten verzichtet, das Fenster vermittelt einen ruhigen, meditativen Gesamteindruck; figürliche und abstrakte Anteile halten sich gekonnt die Waage. Es wäre interessant, mehr über den Künstler Albert Helmuth, sein Schaffen und Leben in Erfahrung zu bringen, aber auch Recherchen vor Ort haben nichts weiteres herausfinden können, obwohl der Einbau noch nicht so lange zurück liegt.

Roland Bappert: Glasmalereien in Kirchen und Kapellen des Bistums Würzburg, Warneck 2007.
Claus Bernet: Himmlisches Franken, Norderstedt 2012 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 4).

 

tags: Unterfranken, Kapelle
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