Albert Helmut (1916-2014): Buntglasfenster der Herz-Jesu-Kirche in Frohnhofen (1982)

Die römisch-katholische Kapelle Herz-Jesu in Frohnhofen im Kreis Aschaffenburg (Unterfranken) besitzt elf schmale, rechteckige Buntglasfenster. Diese hat der ansonsten weniger bekannte Kunstmaler Albert Helmuth in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde entworfen. Eingebaut wurden sie dann im Jahr 1982 durch die Firma Schurk aus Aschaffenburg. Ziel und Vorgabe war, sich den Arbeiten in dem neogotischen Innenraum harmonisch anzupassen und Kontraste zu vermeiden.

Eines der Glasfenster in überwiegend roten und gelben Farbtönen zeigt unten einige der Tore Jerusalems. Es sind dort vier kleinere und ein größeres Rundbogentor mit einem doppelten Rahmen eingefügt. Alle Tore sind außen gelb und innen rot bzw. rotbraun, in ähnlichen Farbtönungen wie die großflächigen Scheiben darüber. Die Tore sind schräg ineinander und auch übereinander gesetzt, wie überhaupt das ganze schmale Fenster eine Tendenz in die Vertikale hat. Unten hat Albert Helmut in schwarzer und brauner Tönung einige Hügel und Wege angedeutet, die zu den Toren der Stadt führen. Ganz oben ist noch eine Lichtquelle angegeben, deren Strahl schräg auf die Stadt fällt, sie aber verfehlt. Auf weitere figürliche Elemente wurde ansonsten verzichtet. Das Fenster vermittelt einen ruhigen, meditativen Gesamteindruck; figürliche und abstrakte Anteile halten sich gekonnt die Waage.

Roland Bappert: Glasmalereien in Kirchen und Kapellen des Bistums Würzburg, Warneck 2007.
Claus Bernet: Himmlisches Franken, Norderstedt 2012 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 4).

 

Zum Künstler:

Albert Helmut kam am 17. August 1916 in Aschaffenburg zur Welt. Nach dem Kriegsdienst studierte er von 1957 bis 1950 Malerei und Gebrauchsgrafik an der Städelkunstschule in Frankfurt am Main, u.a. als Meisterschüler von Albert Burkart (1898-1982), welcher selbst einmal ein Glasfenster mit dem Jerusalemsmotiv gestaltet hat. Anschließend arbeitete Helmut viele Jahre freischaffend in Unterfranken, hauptsächlich in Haibach, Aschaffenburg und Würzburg. Neben Sakralwerken entstanden auch Brunnen, Wandgemälde in Schulen und Plastiken. Bei vielen seiner Arbeiten kooperierte mit dem Grafiker Willibald Blum (1927-2009); beide waren auch Mitglieder des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler sowie der fränkischen Künstlergruppe „Der Kreis“. Verstorben ist Albert Helmut am 11. Juni 2014 in Bamberg.

 

tags: Unterfranken, Kapelle
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