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Fenster der Auferstehungskirche Hof (1929)

Eine der ältesten Glasfenster-Darstellungen des Himmlischen Jerusalem im deutschsprachigen Raum findet man in der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in der Neubausiedlung Hof-Moschendorf in Oberfranken. Die drei durch schmales, tief gelegtes Mauerwerk getrennte Buntglasfenster mit Spitzbögen gehen zurück auf frühere Jahre der 1920er Jahre, konnten aber wegen der Weltwirtschaftskrise, vor allem in der Grenzregion zu Böhmen, erst 1929, also ein Jahr nach Erbauung der Kirche, im Chorbereich eingesetzt werden. Der Künstler dieses bemerkenswert modernen Glasfensters im Bauhausstil ist nicht bekannt, auch Nachforschungen vor Ort, im Stadtarchiv Hof und im Landeskirchlichen Archiv haben kein Ergebnis gebracht, vermutlich sind die relevanten Unterlagen Kriegsverlust.
In dem mittleren Fenster erhebt sich das Himmlische Jerusalem als Zielpunkt des Glaubens und der Auferstehungshoffnung. Die himmlische Stadt, die sich wie ein zeitgenössisches Hochhaus (vgl. das Empire-State-Building in New York, welches aber erst 1931 fertig gestellt wurde) verjüngt, ist mit einer Kreuzesspitze und einer Ostersonne dargestellt, deren Strahlen sich über alle drei Glasbahnen zieht. Die Personen auf den seitlichen Fenstern geben Rätsel auf. Traditionell werden dort Johannes auf Patmos und ein Engel mit einem Maßstab dargestellt, was hier aber offensichtlich nicht der Fall ist. Schaut man genau, sieht man an beiden Seiten sogar je drei männliche Gesichter, von denen aber nur eine durch ein Gloriole aus Heiliger ausgezeichnet ist. Um wen oder welche Szene könnte es sich handeln?

Thomas Hohenberger: Gott baut sein Haus. 80 Jahre Auferstehungskirche Hof-Moschendorf, Oberkotzau 2009.
Claus Bernet: Himmlisches Franken, Norderstedt 2012 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 4).

 

tags: Hof, Oberfranken, Hochhaus, Bauhaus
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