
Anton Wendling (1891-1965): Fenster aus St. Maria Rosenkranz in Düsseldorf-Wersten (1957)
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Claus Bernet
- Juli 11, 2021
St. Maria Rosenkranz ist eine römisch-katholische Kirche in Düsseldorf-Wersten. Sie wurde nach schwerer Kriegszerstörung durch den Architekten Hans Schwippert (1899-1973) modern wieder aufgebaut. Schwippert war nach dem Krieg nach Düsseldorf gezogen. Dort führte er die Abteilung Wiederaufbau der Nordrhein-Provinz, ab 1946 das Wiederaufbauministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Damit war er auch für den Neubau bzw. die Reparatur zahlreicher Kirchen verantwortlich. Die 34 Fenster der Kirche gestaltete der Glasmaler Anton Wendling (1891-1965), der in den 1920er Jahren an der Kunstakademie Düsseldorf unterrichtet hatte. Er arbeitete an den zahlreichen Fenstern in den Jahren 1957 bis 1959, die Ausführung lag in den Händen der bekannten Glasmalereiwerkstatt Hein Derix in der katholischen Stadt Kevelaer.
In St. Maria Rosenkranz zeigt sich das Himmlische Jerusalem als schier unendliche Ansammlung von Toren, die die gesamten Fenster im Chor, Seitenschiff und auch Obergaden füllen. Es sind weitaus mehr als zwölf Tore, sondern etwa sechshundert, überwiegend in roter, gelber und blauer Tönung der Mauern, während die eigentlichen Zugänge stets schwarz bleiben. Es sind immer Rundbögen in unterschiedlicher Größe. Sind sie offen oder geschlossen?
Auch Entwurfszeichnungen des Künstlers von 1959 haben sich erhalten und belegen die sorgfältige Umsetzung dieses Düsseldorfer Meisterwerks der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Lothar Schreyer: Anton Wendling. Recklinghausen 1962
Martha Vorberg: Anton Wendling. Mensch und Künstler, Kreuzlingen 1976.