Studio „Beato Angelico“: San Giovanni Crisostomo in Mailand (1982)

In Mailand (Lombardei) wurde im Jahr 1982 die römisch-katholische Kirche San Giovanni Crisostomo neu errichtet. Die Buntglasfenster sind Gemeinschaftsarbeiten des Mailänder Studios „Beato Angelico“. Dies ist ein anderer Name des Künstlers Fra Angelico, der in Perugia einst ein sehr bekanntes Neues Jerusalem geschaffen hat. Ein konkreter Künstler oder Künstlerin, der oder die für San Giovanni Crisostomo die Hauptverantwortung trug, kann nicht angeführt werden.
Man hat sich für eine geometrische Formensprache entschieden, die noch an den Stil der 1970er Jahre angelehnt ist. Über dem Haupteingang der Kirche wurde als abschließendes Motiv einer Fensterreihe das Himmlische Jerusalem gesetzt. Das Motiv erstreckt sich über drei horizontale und drei vertikale Fensterbahnen. Zahlreiche Bauten mit goldenen Kuppeln gruppieren sich hier vor blauen Wellen zu einer Stadt. Im unteren Bereich sind diese Welle heller, dann ziehen sie sich durch die Stadt, werden vom Gold der Stadt angestrahlt und setzen sich ruhiger und gesetzter im oberen Bereich fort. Dadurch entsteht auf dem Bild ein fließender, weicher und harmonischer Gesamteindruck. Alle Bauten stehen frei, ohne verbindende Mauern. Auch andere, typische Merkmale eines Neuen Jerusalem, wie Perlen, das Edelsteinfundament oder den Lebensbaum, hat das Studio „Beato Angelico“ hier nicht aufgenommen.
Allein der Bau im Vordergrund ist mit seinen zwei Trägern eindeutig als ein Tor zu erkennen. Weitere Tore sind denkbar, wenngleich die Zahl der Bauten die Zahl zwölf übersteigt, denn insgesamt sind es, ohne die Pforte, dreißig. Der Aufbau ist immer der gleiche: Der Baukörper besteht aus einem Quadrat oder Rechteck, die Dachzone aus einer niedrigen Kuppel. Die meisten Bauten sind goldgelb, aber einige der Bauten werden von den bereits erwähnten Wellen ergriffen und ändern ihre Farbe. So findet man im zweiten oberen Fenster eine blaue Kuppel oder im dritten oberen Fenster einen türkisfarbenen quadratischen Baukörper.

 

tags: Mailand, Italien, Geometrie, Lebensfluss
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