
Reinhold Schröder: Tabernakel aus St. Johannes, Dorsten (1982)
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Claus Bernet
- Juni 26, 2021
Der Tabernakel von St. Johannes in Dorsten am Übergang vom südlichen Münsterland zum nördlichen Ruhrgebiet fügt sich mit seiner hölzernen Stele und dem Aufsatz aus Bronze harmonisch in die Struktur des modernisierten Altarraumes ein. Er ist 1982, als der Kircheninnenraum komplett umgestaltet wurde, von dem Künstler Reinhold Schröder (geb. 1932) aus Lünen nach dem Motiv des Himmlischen Jerusalem als dem Sinnbild der Vollendung in Gott gearbeitet worden. An den Seiten sind je drei Tore der Himmelsstadt zu sehen, die an den Ecken schräg in den Raum ragen. Oberhalb der Stadtmauer sind noch Zinnen zu erkennen, hinter denen sich der eigentliche vergoldete Tabernakel im Inneren des Kunstwerkes befindet.
Zum Künstler:
Reinhold Schröder wurde am 28. März 1932 in Lünen geboren. Im Betrieb seines Vaters erlernte er den Beruf des Steinmetz, bis er an die Dortmunder Werkkunstschule ging. 1954 legte er die Meisterprüfung als Steinmetz und Bildhauer ab. Von 1955 bis 1958 studierte er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Düsseldorf und wurde anschließend zum Meisterschüler ernannt. Seitdem entstanden vor allem Plastiken für Kirchen und für den öffentlichen Raum. Bekanntere Werke sind der Innenraum des St. Marienhospitals in Lünen, die Platzgestaltung am ehemaligen Jüdischen Friedhof an der Münsterstraße (Lünen), die Türen zum Ratssitzungssaal der Stadt Lünen, die Bronzeskulptur „Herausforderung“ im Innenhof des Berliner Canisius-Kollegs und die Skulptur „Damian und Cosmas“ an der Fassade des Hauses Münsterstraße 25 in Dülmen (2012). Mut seinen Werken hat Schröder zahlreiche Wettbewerbe gewonnen und Preise erhalten, herausgehoben sei der Kulturpreis der Stadt Lünen im Jahr 2008.