Die römisch-katholische Kuratiegemeinde „Maria, Helferin der Christen“ in Sparneck im Fichtelgebirge (Oberfranken) entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Kirche vieler katholischer Vertriebene von Sparneck, Waldstein, Zell und Weißdorf im Bistum Bamberg, die bislang leine eigene Kirche hatten. Es waren vor allem Heimatvertriebene aus dem Sudetenland, wie auch der erste Pfarrer der Gemeinde, Spörlein. Der erste Bau von 1957 war außerordentlich einfach und schlicht, es war eine der vielen Vertriebenenkirchen. Im Jahr 1977 wurde der Bau umfassend renoviert, wobei im Chor das gelbgrüne Fenster mit den Toren des Himmlischen Jerusalem eingebaut wurde. Es ist eine Arbeit von Alfred Heller (1924-2012), ausgeführt von Glaskunstmeister Niederle aus Ober-Rauden in Mährisch-Trübau. Auf drei Fensterbahnen hat Heller unzählige Bögenansätze der zwölf Himmelspforten aneinandergereiht, so dass man mit etwas Vorstellungskraft einzelne Tore erkennen kann, etwa im unteren Bereich. Die Wirkungskraft geht allein von den Toren aus, auf belebende Elemente, wie Christus, Engel oder Gerettete hat Heller verzichtet, im Gegensatz zu allen anderen Darstellungen des Neuen Jerusalem dieses Künstlers.

Im gleichen Gebäude befindet sich noch ein Fenster, welches die „Janua Coeli“, die Himmelspforte, zeigt. Man sieht im unteren Teil eine brüchig erscheinende Pforte, bei der besonders die hellgrünen Bögen betont sind – ganz ähnlich hat der Künstler ja auch die Pforten im Chorbereich dargestellt. Über dieser Pforte erhebt sich rechts oben ein roter Lichtkreis mit goldgelber Füllung. Möglicherweise wurde hier eine Sonne als Christussymbol eingesetzt, oder es handelt sich um die Rosa Mystica, ein weiteres traditionelles Mariensymbol. Diese Arbeit von Alfred Heller wurde von Pfarrer Veit Dennert gestiftet und gehört zu einer zehnteiligen Lauretanischen Litanei im Schiff der Kirche. Für die Ausführung trug das Glaskontor Bamberg die Verantwortung.

Alfred Heller: Werke 1947-1990, Bamberg 1990.