
Franz Friedrich (1907-1973): Fenster in St. Johannes in Weiden (1963)
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Claus Bernet
- Juni 10, 2021
Das Fenster für die römisch-katholische Kirche St. Johannes in Weiden, das zwar zur Oberpfalz gehört, aber eng mit Oberfranken verbunden ist, ist eine zentrale Arbeit des Glaskünstlers Franz Friedrich. Franz Friedrich (1907-1973) war ein Weidener Grafiker und Kunstmaler, der lange in der Porzellanverarbeitung tätig war, bevor er an der Akademie in München Malerei studierte. Nach 1945 arbeitete er als Freischaffender, vor allem im Sakralbereich, dann aber auch als Designer für Porzellan.
Hergestellt wurde das sechsteilige Fenster auf drei Bahnen bei dem Glasermeister Höller aus Eschenbach, eine Kleinstadt im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Im oberen Abschluss findet man rote und bräunliche Architektur um das weiße Gotteslamm im Neuen Jerusalem. Es befindet sich in einer Gloriole, von der aus die Schöpfung, vor allem in dunkleren unteren Bereich, bestrahlt wird. Unter der Stadt wird eine Menschengruppe in einem Netz, welches von zwei übergroßen Engeln gehalten wird, herangetragen. Ein weiterer, weißer Engel mit langen, spitzen Flügeln befindet sich bereits rechts oben in der Stadt. Die Stadt ist übrigens nicht ausschließlich rötlich-braun, sondern immer wieder hat der Künstler einzelne rote und grüne Farbglassteine zwischengesetzt, in Anlehnung an das Edelsteinfundament der heiligen Stadt.
50 Jahre St. Johannes in Weiden: 1953-2003, Weiden 2003.
Die Pfarrkirche St. Johannes in Weiden in der Oberpfalz, Weiden (2003).
Roland Bappert: Glasmalereien in Kirchen und Kapellen des Bistums Würzburg, Warneck 2007.
Claus Bernet: Himmlisches Franken, Norderstedt 2012 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 4).