Maria Klee: Tabernakel aus Christi Auferstehung in Memmingen (1985)

Dieser Tabernakel zeigt in Anlehnung an die Offenbarung des Johannes ein versilbertes Relief. Eingestanzt wurde das Himmlische Jerusalem mit seinen Mauern, Zinnen und Toren, dann eingesetzt auch zwölf rohe Edelsteine. Diese verteilen sich auf die drei Schauseiten des Kubus: links, vorne zur Gemeinde hin und rechts.

Die auf diese drei Seiten verteilten zwölf Tore bilden den unteren Abschluss, die Edelsteine den oberen, indem sie so gesetzt sind, dass an der oberen Kante Zinnen entstehen. Aufgestellt ist das Kunstwerk im Altarbereich der römisch-katholischen Pfarrgemeinde Christi Auferstehung in Memmingen (Schwaben). Dort hat ihn Maria Klee aus Ottobeuren im Jahr 1985 geschaffen, anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Kirchengemeinde.

 Rudolf Musik: Meisterliches Können, Einfallsreichtum und Geschmack: die Arbeiten der Maria Klee aus Ottobeuren, in: Das schöne Allgäu, 48, 3, 1985, S. 30-31.
Kirche und Gemeinde Christi Auferstehung, Memmingen 1985.

 

Zur Künstlerin:

Maria Klee wurde in Potsdam geboren, studierte Archäologie, Byzantinistik und Theologie in Leipzig, Würzburg und München. Bei Frau Prof. Wolters-Tiersch in Überlingen verbrachte sie anschließend eine Lehr- und Gesellenzeit und ließ sich bis 1960 zur Gold- und Silberschmiedin ausbilden. In Ottobeuren fand sie ihren künstlerischen Wirkungsort, wo sie als Bildhauerin und Emailleurin arbeitete. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeiten waren Schmuckbroschen und Anhänger, in denen oft seltene Natursteine verarbeitet und eingesetzt wurden. Ein anderer Schwerpunkt waren Auftragsarbeiten für hauptsächlich katholische Gemeinden in Süddeutschland. So entstanden Kreuzwege, Heiligenfiguren und Madonnen für Kirchen und Kapellen. In Ottobeuren gestaltete sie beispielsweise die Liturgica der Kapelle in dem Kreiskrankenhaus und in der Rupertuskapelle der Benediktinerabtei einen Reliquienschrein sowie einen Tabernakel. 2016 ist die Künstlerin verstorben.

 

tags: Oberbayern, Tabernakel, Silber
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