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Maria Immaculata aus der Kirche Saint-Jean-du-Marché in Troyes (um 1525)

Troyes ist eine Gemeinde mit gut 60.000 Einwohnern im Nordosten Frankreichs und Verwaltungssitz des Départements Aube in der Region Grand Est. Die Stadt hat einen außergewöhnlich hohen Bestand an frühneuzeitlichen Buntglasfenstern aufzuweisen, die das Himmlische Jerusalem zeigen. Neben den römisch-katholischen Kirchen Sainte Madeleine, der Kathedrale Saint Pierre et Saint Paul ist das auch der Fall in der Kirche Saint-Jean-du-Marché.
Im Chor der Kirche findet man Fenster mit Scheiben aus dem 16. und 17. Jahrhundert, neben Szenen der Passion und Auferstehung auch eine Marienfigur mit ihren Symbolen nach der Lauretanischen Litanei, wie es auch in den zwei anderen genannten Kirchen der Fall ist. Hier ist es jedoch das älteste Beispiel, welches sich in Frankreich, vermutlich weltweit, auf Glas erhalten hat. Der ausführende Künstler oder die Manufaktur, falls eine solche hier überhaupt beteiligt war, sind wie so oft nicht bekannt, allein eine chemische Analyse der Farbpigmente könnte hier Aufschluss bringen. Was technisch längst möglich und in der Archäologie Praxis ist, kommt in der Denkmalpflege oder Kunstforschung aus verschiedenen Gründen kaum einmal zur Anwendung. Daher müssen wir uns erst einmal auf eine Beschreibung bescheiden: Die Art der Darstellung (streng isolierte Symbole, Einzelheiten wie Wolkenfries oder Blätter des Baumes, lateinische Schriftbänder) verweisen diese Arbeit eher in das frühe 16. Jahrhundert, als die Kirche nach einem Brand 1524 umgebaut bzw. neu erbaut wurde. Damals hatte sich Dank Thielman Kerver bereits ein Kanon herausgebildet, welche Symbole an welcher Position gezeigt werden. Links oben beginnt es mit der Porta Coeli. Es ist ein bollwerksartiges Stadttor, welches ganz in einem Goldton gehalten ist. Auch die Civitas Dei, die sich rechts unten befindet, ist monochron gehalten, allerdings in einem anderen Ton, der besser zu ihrer natürlichen Erscheinung passt. Neben einigen gedrungenen Bauten sieht man auch eine Stadtmauer mit angedeuteten Steinen, aber keine Zugangspforte.

Geneviève Grosjean, Nicolas Derrey: Eglise Saint-Jean-du-marché Troyes, Troyes 1985.

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tags: Troyes, Maria Immaculata, Porta Coeli, Civitas Dei, Départements Aube, Region Grand Est, Wikimedia, G. Freihalter
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