„Das Königreich steigt in die Welt hinab“ (2019)

Die sogenannte „Die Kirche des allmächtigen Gottes“, auch als „Blitz aus dem Osten“ (in Anlehnung an Matthäus 24, 27) bekannt, ist eine im Jahr 1991 gegründete religiöse Bewegung in China, denen Quellen der chinesischen Regierung drei bis vier Millionen Mitglieder zuschreiben. Hauptlehre dieser Glaubensgemeinschaft ist, dass Jesus Christus heute als inkarnierter allmächtiger Gott auf die Erde zurückgekehrt ist, diesmal nicht als Mann, sondern als chinesische Frau. Deswegen, aber auch aus anderen Gründen, ist die Gemeinschaft umstritten und wird in China verfolgt, aber auch im Westen von „Sektenbeauftragten“ kritisch beobachtet.
Innerhalb der „Die Kirche des allmächtigen Gottes“ spielen endzeitliche Lehren und Bilder eine große Rolle, wie fast immer, wenn eine Bewegung neu entsteht. 2019 erregte ein beeindruckender Gospelchor der Gemeinschaft international Aufsehen und gewann Preise. In dem Musikvideo „Das Königreich steigt in die Welt hinab“ werden im Hintergrund immer wieder digitale Illustrationen des Himmlischen Jerusalem eingeblendet, als fernöstliche Tempelfestung in Anlehnung an antike Bauten der Perser und Babylonier. Auch das Titelbild zeigt eine solche symmetrisch scheinende Tempelfestung mit einem breiten Zugang, der einen Fluss oder See überbrückt. In dem Wasser spiegelt sich teilweise die Stadtmauer und ihre Türme, die sich entlang des mächtigen Hauptbaus ziehen. Seine hohe Mauern sind durch 23 Pilaster strukturiert, im Inneren überragen gewaltige Einzelbauten links, in der Mitte und rechts die Mauern. Kleinste Palmen und andere Bäume am Ufer verdeutlichen, wie hoch diese Anlage sein muss. Ihr Hauptbau ist an den zweiten jüdischen Tempel angelehnt, wenngleich auch das Neue Jerusalem laut biblischer Aussage gerade keinen Tempel haben soll, was jedoch gerade für begeisterte Gläubige nicht immer leicht zu akzeptieren ist.

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tags: Tempel, Glaubensgemeinschaft, China, Babylonien, Perser, Grafik, Video, Die Kirche des allmächtigen Gottes
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