Märtyrer-Ikone aus Rumänien (2007)

Im rumänischen Kloster Diaconesti nahe Bacău wurde in den Jahren 2006/07 eine Märtyrer-Ikone, die „Icoana Noilor Martiri“, zu Ehren des antikommunistischen Abtes Gheorghe Calciu von einem monastischen Ikonenmalerinnen-Kollektiv fertiggestellt. Gheorghe Calciu (geb. 1925) war zwar ein mutiger Bekenner seines Glaubens und Dissident, aber kein Märtyrer. Der Priester wurde viele Jahre von Kommunisten inhaftiert und mehrfach gefoltert, ohne aber von seinem Glauben abzulassen. Schließlich wurde er gezwungen, Rumänien zu verlassen und wurde von den USA aufgenommen, wo er seine Arbeit für die orthodoxe Kirche bis zu seinem Tod 2006 fortsetzen konnte.
Auf der Ikone ist oben Christus auf dem Regenbogen an mittelalterliche Ikonen angelehnt. Zu seinen Seiten finden sich jeweils drei systematische Bauten, angelehnt an historische rumänische Holzkirchen. Die beiden äußeren haben einen hellen gelben Ton, die innere einen hellen Grünton. In ihnen sind viele Heilige, auch Märtyrer und Märtyrinnen der Kirchengeschichte, versammelt, ähnlich wie in Arkaden. Hier wird aber nicht das Ewige Abendmahl gefeiert, sondern die Auferstandenen beten Christus an. Am Rand ist die Ikone umgeben von Szenen aus der jüngeren Geschichte, wovon hier oben zwei zu sehen sind, während unten eine Karte mit den Umrissen des rumänischen Staatsgebiets eingefügt ist (hier nicht wiedergegeben).

Valeriu Anania: Viața Părintelui Gheorghe Calciu. După mărturiile sale și ale altora, București 2007.
Marius Caraman; Romeo Mărăndici; Marian Radu; Doru Vântu: Icoana Noilor Martiri ai Pamantului Romanesc, Bacău 2009.
Robert-Nicolae Geisler (Hrsg.): Durch die Hölle der kommunistischen Umerziehung: Neumärtyrer und Bekenner Rumäniens, Wachtendonk 2011.
Claus Bernet: Ikonen des Weltgerichts, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 37).

 

tags: Märtyrer, Folter, Rumänien, Kloster
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