
Die Kerze aus weißem Wachs ist fast über den gesamten Schaft mit Farbe überzogen. In der oberen Hälfte dominiert ein silbernes lateinisches Kreuz, in welchem sich das Licht bricht. Links davon ist der griechische Buchstabe Alpha, rechts davon der Buchstabe Omega beigegeben, was sich häufig auf Osterkerzen finden lässt. Umgeben ist dieser Bereich von tiefblauer Farbe, die am oberen und unteren Rand in hellere Tönungen übergeht. Unter dem Kreuz breitet sich das Himmlische Jerusalem um die Kerze herum aus. In goldener, oranger und weißer Farbe fügen sich Bauten aneinander, die meist Kuppel tragen. Darunter zieht sich die Stadtmauer um die Kerze. Auf dieser finden sich an vier Stellen jeweils drei Tore zu einer Gruppe zusammen gesetzt. Es sind einfache Rundbögen, die vergoldet sind. Darunter verbindet ein ebenfalls vergoldetes Band, in dem auch Silber eingeflochten ist, um die Tore.
Bei dem Kunstwerk handelt es sich um eine Prachtkerze, die Renate Ivan 2010 in Wien anfertigte. Solche Osterkerzen sind vor allem im deutschen Sprachraum und in den Niederlanden verbreitet. Exemplare mit dem Himmlischen Jerusalem aus der Ostkirche oder aus anderen Regionen der Welt sind selten. Es war im hiesigen Fall eine Arbeit für das römisch-katholische Seelsorgezentrum St. Katharina von Siena in Wien im 22. Bezirk Donaustadt. Für die gleich Kirche hatte die Künstlerin wenige Jahre zuvor ein temporäres Glasfenster mit einer Präsentation des Himmlischen Jerusalem angefertigt. Ivan entwickelte ihr künstlerisches Talent bereits auf dem Gymnasium in Horn, später studierte Ivan in dem Fach Kunstgeschichte. Seit etwa 2005 entstanden zahlreiche Zeichnungen, Malereien, Kerzen, aber auch Plakate und sogar künstlerisch anspruchsvolle Tortenwerke.