Gabriel M. Maiwald/Schwester Therese-Evodia: Osterkerze (2014)

Das Kloster Karmel St. Therese betreibt in Kirchzarten im Schwarzwald eine handwerkliche Kerzenmanufaktur, in welcher Nonnen in kunstvoll gestaltete Wachskerzen anfertigen. Sie sind aus weißem Wachs, werden dann bemalt und teilweise mit Applikationen ausgestattet. Ende 2014 entstand dort eine Osterkerze mit dem Titel „Neues Jerusalem“, welche von Schwester Therese-Evodia aus dem Orden der Karmeliterinnen ausgeführt wurde. Es handelte sich um einen Auftrag von Gabriel M. Maiwald aus Hechingen, einen Mathematiker, Dichter und Priester.
Die Frontseite der Osterkerze, die für das Jahr 2015 gedacht war, zeigt mittig das weiße Lamm Gottes vor goldenem Hintergrund. In seiner Nähe findet man einen vergoldeten Nagel, an anderen Stellen noch weitere. Dabei handelt es sich um Einstichstellen für Weihrauch, das in die Kerze gelegt werden kann und mit dem Nagel verschlossen wird. Umkreist ist das Lamm von zwölf zinnenbekrönten Toren in unterschiedlichen Rottönen. Sie sind eng aneinander gesetzt, so dass kein Platz bleibt für Mauern. Ebenso wurde auf die Wiedergabe von Perlen und Edelsteinen verzichtet, auch die Fläche in der Stadt blieb ungestaltet (bis auf das Lamm) und wurde mit kräftiger gelber Farbe ausgefüllt.
In eines der Tore wurde unten der griechische Buchstabe für Alpha, in ein anderes das der Buchstabe Omega eingesetzt. Aufgrund des schmalen Durchmessers der Kerze kann man stets nur einen Teil der Tore, nicht alle zwölf auf einmal, betrachten. Aus dem niedrigsten Tor unten fließt der Lebensfluss dem Betrachter entgegen. Dort wurde, aufgrund der blauen Farbe nur schwer zu erkennen, das Jahr eingesetzt, für das diese Kerze gemacht wurde.

 

Beitragsbild: Kloster Karmel, St. Therese, Kirchzarten, Baden.

tags: Kerze, Osterkerze, Baden, Karmeliter, Lamm, Nagel, Alpha, Omega
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