Serge Nouailhat: Frauenkirche von Song Shan, Taipeh (2018)

Serge Nouailhat (geb. 1960) führt sein Glasatelier in Frankreich, erhält jedoch Aufträge aus der ganzen Welt, selbst in Peru oder in Sibirien kann man seine Arbeiten finden. Seit 2001 arbeitet er in Mortain, zusammen mit seiner Frau, in einer speziellen Fusing-Schmelztechnik, in der auch dieses Fenster entstanden ist. So meldeten sich im Jahr 2016 die Priester Bernard de Terves und Jean Lucas aus Taipeh, der Hauptstadt von Taiwan. Dort hatte die Gemeinde der römisch-katholischen Frauenkirche von Song Shan, der zentrale Bezirk der taiwanischen Hauptstadt Taipeh, im Jahr 2018 ihr 65. Gemeindejubiläum. Dies war der Anlass, den Sakralbau bis dorthin mit acht Buntglasfenstern der Größe 2,80 von 1,80 Meter auszustatten, darunter auch mit Bildern von Josephs Traum und einem Christusrelief. Rechts vom Chor wurde in der oberen Reihe eine Darstellung des Himmlischen Jerusalem aufgenommen, das sich auf zwei Fensterbahnen verteilt. Rechts hat Nouailhat einige Blätter und Zweige eingefügt, auch gelbe Früchte, die an Zitronen erinnern. Es sind die Früchte des Lebensbaums, die in den Früchten christliche Tugenden, wie Barmherzigkeit, Geduld, Liebe etc., symbolisieren. Vor einem goldgelbem Hintergrund schiebt sich eine weißes Band leicht schräg von links nach rechts, welches durch den Baum teilweise verdeckt wird. Hier hat der Künstler einzelne Bauten der himmlischen Stadt aneinander gesetzt, man findet Tore, Türen, Fenster, spitze Türme und Kuppeln. Alle Bauten sind in einem weißlich bis grauen Farbton gehalten und zeigen eine westlich-abendländische Architektur, die mit Taiwan nichts gemein hat. Über der Stadt ist das Firmament angedeutet, mittels einiger gelber Sterne.

 

Beitragsbild: S. Nouailhat

tags: Taiwan, Schmelztechnik, Lebensbaum, Asien
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