Christine Cocar: Kirche in Sommieres-du-Clain (2004)

Die Glasmalerei „Jerusalem Celeste“ („himmlisches Jerusalem“) wurde im Jahr 2004 in die römisch-katholische Kirche der Gemeinde Sommieres-du-Clain eingebaut. Man findet sie gegenüber dem Altar auf der Empore der mittelalterlichen Kirche. Bei Sommières-du-Clain handelt es sich um eine französische Gemeinde im Département Vienne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Arbeit stammt von der der Glasmalerin Christine Cocar (geb. 1952), die in Limoges und in Luzern die Kunst der Glasmalerei gelernt hat und in Saint Brieuc ein Atelier führt. Von Jerusalem sieht man zunächst im Gesamteindruck vor allem die steilen Mauern mit Edelsteinen und Perlen, aber zunächst von außen keine Tore. Das Mauerwerk kragt nach unten aus und wird zu einem mächtigen, rotfarbigem Fundament, dem helle Perlen in weißlicher und rötlicher Färbung aufgesetzt sind. Ein gewaltiger weißer Lichtstrahl durchbricht die Stadt vertikal wie ein Keil und führt nach unten zum Bildbetrachter. Er nimmt seinen Ausgang bei einem Objekt in der oberen Ecke der Stadt, das ich als Thron Gottes deute. Von diesem goldenen Thron geht ein zweiter schmaler Strahl nach oben bis zum Scheitel des Rundbogen, so dass beide das Glasfenster in zwei Hälften teilen. Im Inneren fügen sich verschiedenfarbige Bäume zu einem dichten Wald zusammen. Erst hier sieht man auf der rechten oberen Innenseite der Stadtmauer drei Kreise. Dieses sind drei der insgesamt zwölf Stadttore. Charakteristisch für das Fenster sind vor allem die satten und kräftigen Farben der Ummauerung, wie Türkis, Marineblau oder Bordeauxrot.

Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 3, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 26).

 

Beitragsbild: J. Lefebvrer

tags: Département Vienne, Nouvelle-Aquitaine, Lichtstrahl, Wald
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