Mariusz Drapikowski: Triptychon „Das Himmlische Jerusalem“ (2008)

„Das Himmlische Jerusalem“ (poln. „niebieskiego Jeruzalem“) ist die Bezeichnung eines vom polnischen Künstler Mariusz Drapikowski (geb. 1960) aus Danzig verwirklichten Werkes. Die Collage zeigt das Werk einmal im geschlossenen, dann im geöffneten Zustand, womit auch Assoziationen an einen Tabernakel gegeben sind.
Von außen scheint das metergroße Triptychon ein großer Bronzeschrank zu sein, mit Relieffiguren, die das irdische Jerusalem darstellen. In der Mitte befindet sich der gekreuzigte Christus und an dessen Seite Johannes Paul II., der die Eucharistie feiert. Oben ist die Parusie Christi, seine zweite Wiederkunft, dargestellt. Am Rand sind zwölf metallene Blöcke in die Bronzetür eingelassen: die Tore der himmlischen Stadt. Diese bleiben auch nach Öffnen des Triptychon am Rand sichtbar. Jetzt soll der gläubige Betrachter in die Sphäre des Himmlischen Jerusalem eintreten. Es enthüllt sich eine Atmosphäre der Neuen Erde, des Neuen Himmels, ewig von einer Lichtquelle von innen her beleuchtet. In der Mitte des Triptychon befindet sich die Monstranz. Die Form erinnert an die Erscheinung Mariens, die den eucharistischen Christus in den Armen hält.
Das auch vom Material her kostbare Kunstwerk wurde 2008 in Bernstein, Titan, Silber, Gold und Kristall ausgeführt, hat eine Größe von 5 x 2,5 Meter und wiegt 1,5 Tonnen. Ursprünglich war die Arbeit für die Jerusalem-Kapelle in der Kirche der Seligen Jungfrau Maria in Danzig (Marienkirche) bestimmt. Von dort ging es auf Wanderschaft, nur bedeutende oder wohlhabende Gemeinden konnten sich bislang dieses Kunstwerk für eine Zeit lang ausleihen und es präsentieren, so etwa in den Kirchen von Tschenstochau, Łódź, Altötting, Köln, Warschau, Radom, Krakau und in Rom, wo es von Papst Benedikt XVI. am 28. Januar 2009 geweiht wurde. Von dort gelange es dann nach Israel, wo es bislang in Jerusalem und Bethlehem zu sehen war. 

Mariusz Drapikowski: W intencji pokoju, in: Niewiasta z Jeruzalem – Królowa Pokoju, Pelplin 2008, S. 33-36.
Mariusz Drapikowski: The heavenly Jerusalem, in: Woman of Jerusalem, Pelplin 2008, S. 99-107.

 

tags: Polen, Tabernakel, Wanderpokal, Triptychon, Collage, Monstranz, Bernstein, Titan, Silber, Gold, Kristall, Tschenstochau, Łódź, Altötting, Köln, Warschau, Radom, Krakau, Rom, Jerusalem
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