Dmitry Lazarev/Constantine Ohotin: Kirche „Zur Fürbitte der Heiligen Jungfrau“ in Schukowski (2006-2009)

Die orthodoxe Kirche „Zur Fürbitte der Heiligen Jungfrau“ auf dem Gelände des Krankenhauses von Schukowski in der Region von Moskau wurde in den Jahren von 2005 bis 2009 von dem Architekten Michael Kessler erbaut. Sie ist eines der vielen Beispiele für einen nationalen Kirchenbau in Russland nach dem Zusammenbruch des Kommunismus, in dem vor allem die orthodoxe Kirche über fast einhundert Jahre verfolgt wurde, Priester ermordet und Gebäude zerstört wurden.
Der Neubau ist im Inneren auf 1650 Quadratmetern vollständig mit Wandmalereien überzogen in einem Stil, wie er im 17. und 18. Jahrhundert üblich war. Ausgeführt wurden die historizistischen Fresko-Malereien von 2006 bis 2009 in Acryl auf Gips von dem Malerteam um Dmitry Lazarev und Constantine Ohotin.
Auf der Galerie wurde ein Raum mit der Vision des Johannes und dem Himmlischen Jerusalem ausgemalt. Über die Wände zieht sich ein Fries mit Mauern und Toren, in denen wachende Engel stehen und die Pforten fast vollständig ausfüllen. Die Mauer der Stadt sind durch Arkaden, Fenster, Kuppeln und anderes reichhaltig geschmückt. Wie das Foto zeigt, wurde in einem Torbau, der oben noch zwei künstliche Öffnungen zeigt, unten ein echtes Fenster eingebaut – eine illusionäre Technik, die vor allem im Barock beliebt war und hervorragend zu diesem Raum passt. Hinter der Mauer erhebt sich eine grüne Wiese, mit sanften Hügeln und Farnen. In den Tälern finden sich immer wieder Häuser und Sakralbauten aneinandergereiht. Auch das Lamm Gottes ist in dieser paradiesischen Landschaft zu finden, er hebt sich verspielt an einem lateinischen Kreuz nach oben.

Claus Bernet: Pretiosen des Ostens: Ikonen, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 36).

 

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