Richard Hanley: First Presbyterian Kirche von Muskegon (2005)

Im Jahr 2005 wurde die First Presbyterian Kirche von Muskegon, eine Kleinstadt in Michigan, anlässlich einer Renovierung mit neuen Buntglasfenstern ausgestattet. Über sechzig Familien kamen für die Kosten auf, und ein Komitee der Gemeinde beauftragte den Künstler Richard Hanley mit der Ausgestaltung. Richard Hanley hat 1973 die Werkstatt Omnibus Studios gegründet, weitere Arbeiten von ihm findet man inzwischen in über hundert Kirchen der USA, darunter die katholische St. John Paul The Great Chapel in Lansing oder die Grand Traverse Area Catholic School.
Die wenigen Scheiben zeigen in Muskegon doch überraschend viele Motive aus dem Himmlischen Jerusalem, wie das Lamm Gottes, welches hier eine ähnliche Färbung hat wie die goldgelben Bauten darum. Oben sieht man noch Zweige bzw. Blätter des Lebensbaums, dazwischen immer wieder rote Früchte. Vom Lamm gehen nicht nur geschwungene Lichtstrahlen nach oben, sondern auch eine grüne, geschwungene Bahn nach unten. Dies erinnert gleichermaßen an den Lebensfluss in die Stadt wie an den Pilgerweg zu der Stadt. Hier finden sich weiße Punkte als geschicktes Pendant zu den roten Punkten von oben. Vermutlich sind es die Perlen der Stadt.

Das Glasfenster war nach dem Einbau nur wenigen Fachleuten bekannt, die sich für qualitativ hochstehende Glasmalereien interessieren. 2013 erschienen dann in Ungarn das Buch A Jelenések Könyve von Dér Katalin. Es handelt es sich um eine moderne Auslegung der Apokalypse, die eine weite Beachtung fand. Da sich auf dem Cover überraschend das Glasfenster aus den USA wiederfand, wurde es nun einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

Claus Bernet, Alan L. Nothnagle: Christliche Kunst aus den USA, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 32).

 

tags: Presbyterianer, USA, Michigan, Firma Omnibus Studios
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