Grabstein von Becker Grabmale Handels GmbH in Berlin (2012)

Seit der letzten Jahrtausendwende erfreuen sich Himmelspforten bei Grabsteinen auf christlichen Friedhöfen einer großen Beliebtheit, während Kreuze oder Christusfiguren tendenziell weniger zu finden sind. Vermutlich ist die Himmelspforte ein überkonfessionelles Symbol, welches sogar nichtchristliche Religionsgemeinschaften als ein Symbol vom Übergang von der einen in die andere Welt wenn nicht sogar verwenden, so doch zumindest verstehen. Die modernen Himmelspforten des 21. Jahrhunderts sind vom Erscheinungsbild ganz überwiegend bewusst traditionell und altertümlich. Ihr Rahmen besteht in diesem Beispiel aus einer grauen Rustika, von der man gut jeden einzelnen Steinblock erkennen kann. Die darin eingesetzte Tür imitiert offensichtlich Holz; beide Flügel sind geschlossen. Von links unten zieht sich ein extrem steiler Pfad mit zahlreichen Stufen nach oben, wendet kurz vor der Höhe, auf der sich die Pforte befindet, nach rechts und dreht dann leicht nach links ein bis unmittelbar an das Fundament der Pforte. Diese ist nicht etwa von Mauern umgeben, sondern direkt in den Fels eingesetzt und erinnert etwas an das Grab Christi. Nach oben schließt die Stele mit herausgehauenen Zacken ab, die an Kristalle oder Berggipfel anlehnen, zumal sie mit einem hellen Weiß fast transparent erscheinen. Im unteren Bereich wechselt der Stein auch zu dunkleren Strukturen. Der Grabstein stammt aus dem Sortiment der Firma „Becker Grabmale Handels GmbH“ in Berlin-Kreuzberg. Er hat die Größe von einem Meter Höhe und 40 Zentimeter Breite. Entstanden ist er nach Auskunft des Betriebes im Jahr 2012.

Claus Bernet: Gemacht für die Ewigkeit: Steinwerke des Himmlischen Jerusalem, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 8).

 

tags: Grabmal, Pforte, Stufen, Berlin
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