Harold Van de Perre: Sint-Daniël in Beervelde (2009)

Am 15. August 2009 wurde in der römisch-katholischen Kirche Sint-Daniël im Dorf Beervelde bei Lochristi in Ostflandern ein neues Glasfenster eingeweiht. Dies war der Höhepunkt zu den Feierlichkeiten des zweihundertjährigen Gemeindebestehens. Es ist eine Arbeit des Künstlers Harold Van de Perre (geb. 1937). Ganz oben am neogotischen Fensterabschluss sind im Bauklötzchenstil Türme des Himmlischen Jerusalem dargestellt, in unterschiedlichen Farben vor blauem Hintergrund. Vor allem sind es kräftige ungemischte Farben wie Gelb, Rot und Blau, aus denen sich die Architektur zusammen setzt. Die weißen Dreiecke im oberen Bereich markieren vor allem Türme, während blaue Scheiben am Rand das Firmament andeuten. 

 Claus Bernet: Neues vom Neuen Jerusalem: Kunstwerke ab dem Jahre 2000 (Teil 2), Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 42).

 

Zum Künstler:

Harold Van de Perre wurde am 1. Januar 1937 in Ninove (Ostflandern) geboren. Er absolvierte das Hoger Instituut Sint-Lucas in Gent, welches auf monumentale Kunst, Glasfenster und Mosaike spezialisiert ist. Er schloss dann eine Lehre als Buntglasfensterkünstler im renommierten Atelier Oidtmann in Linnich ab. Von 1963 bis 1997 war de Perre Dozent für bildende Kunst am genannten Hoger Instituut. Parallel dazu entwarf er Glasfenster in Kirchen und Kapellen in ganz Belgien: Dendermonde, Ninove, Oudenaarde, Diksmuide, Brügge, Gent, Tongeren, Sint-Martens-Latem, Nederboelare, Antwerpen, Lille, Aarschot und Zwijndrecht. Weitere seiner Fenster findet man in Deutschland, auf den Niederländischen Antillen und den Niederlanden. Van de Perre machte gleichfalls Zeichnungen in großen Formaten zu Landschaften, Frauen, Kindern und Porträts. Diese Werke befinden sich zumeist in Privatsammlungen. Ab 1993 war er Mitglied der Internationalen Stiftung „Die Renaissance von Sankt Petersburg“. Er war in diesem Zusammenhang Gastdozent am Repin Institute (Санкт-Петербургская академия художеств имени Ильи Репина) und der Alexander-Herzen-Universität in Sankt Petersburg (Российский госундаыосисидоствеств унгествоств ивендара). Ab 1993 war er Organisator der alljährlichen Sommerausstellungen „Flämische Kunst heute“ in Sankt Petersburg und „Russische Kunst in Flandern“. Drei seiner TV-Produktionen wurden in Tokio, Monte Carlo und Paris ausgezeichnet. 1996 war er Kulturbotschafter der flämischen Regierung für seine Flandern-Russland-Projekte. 1998 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Alexander-Herzen-Universität für seine Tätigkeit als Künstler, Kunstvermittler und Kulturbotschafter. 2001 wurde er Honorarprofessor an der Akademie der Schönen Künste von Russland in Sankt Petersburg. 2002 wurde ihm der Orden des Flämischen Löwen für seinen Beitrag zum kulturellen Ruf seines Heimatlandes verliehen.

 

tags: Belgien, Bauhaus, Bauklötzchen
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