Leopold Ganzer (1929-2008): „Das himmlische Jerusalem“ (2007)

Leopold Ganzer (1929-2008) verließ in jungen Jahren seine Heimat Südtirol und zog nach Österreich, wo er Bildhauerei und Malerei studierte, um dann in Lienz in Tirol als Kunstpädagoge zu arbeiten. Schwerpunkte seines Schaffens waren moderne Landschaftsmalereien und Bergbilder, beides mit einem hohen Grad an Abstraktion und Konzentration auf das Wesentliche. In seinen letzten Lebensmonaten schuf Ganzer eine Arbeit auf Acryl, der er den Titel „Das himmlische Jerusalem“ gab. Das Werk entstand nach einer schweren Erkrankung und einer Hinwendung zur Natur, vor allem zur Berg- und Naturwelt. Auch religiöse Themen und essentielle Lebensfragen bestimmten nun das künstlerische Schaffen Ganzers.
„Das himmlische Jerusalem“ ist eine fast quadratische Zeichnung auf Papier der Größe 110 x 90 Zentimeter. Im Jahr 2011 wurde das Bild von der Österreichischen Post für die Weihnachtssondermarke ausgewählt und wurde dadurch als Briefmarke für einen kurzen Zeitraum allgemein bekannt; das Original befindet sich heute in einer Privatsammlung. Im Werkverzeichnis des Künstlers trägt es die Nummer 1313. Der Gesamteindruck strahlt Heiterkeit und Lebensmut aus, wozu auch die hellen freundlichen Farbtöne und geschwungenen Formen beitragen. Ein schräger, violetter Balken teilt das Bild horizontal in zwei etwa gleichgroße Hälften. Links erscheinen zwei helle, violett gerahmte Flecken, die weiß gefüllt sind, vor einem grünen Hintergrund. Rechts verdichten sich Gelbtöne zu einer architekturähnlichen Formation.

Leopold Ganzer (1929-2008): Natur und Abstraktion – eine Symbiose. Redaktion und Herausgeber: Lovis Ganzer, Lienz (2014).
Galerie artziwna gmbh (Hrsg.): Leopold Ganzer: Werke auf Papier, Wien 2019. 

 

tags: Österreich, Acryl, Briefmarke, abstrakt
Share:
error: