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Russische Weltgerichts-Ikone aus dem Religionsmuseum, St. Petersburg (18. Jh.)

Bei diesem Ausschnitt handelt es sich um die obere linke Seite einer Weltgerichts-Ikone aus Russland, welche für eine russisch-orthodoxe Kirche oder ein Kloster angefertigt worden war. Die kostbare Arbeit stammt aus dem 18. Jahrhundert und hat eine Gesamtgröße von 210 x 176 cm. Damit gehört sie zu den größten Weltgerichtsikonen überhaupt. Heutiger Besitzer ist das Staatliche Museum der Geschichte der Religion in St. Petersburg. Über den einstigen Besitzer ist (absichtlich?) nie etwas bekannt geworden, wie die Ikone ins Museum gebracht wurde, ist unbekannt. Dort sollte das Kunstwerk zu Zeiten der UdSSR den Irrglauben und die Naivität der Kirche dokumentieren. Die in den 1980er Jahren noch warnende Hinweistafel ist längst verschwunden, heute gilt das Kunstwerk als Repräsentant der russischen Ikonenkunst.
Der Aufbau gleicht einer Ikone aus Estland aus gleicher Zeit (Privatsammlung). In beiden Fällen ist das Neue Jerusalem oben links zu finden. In den rosafarbenen Toren sind Engel positioniert, kunstvolle Figuren mit einer Betonung der Gewänder, wie auch das Gewand Gottes auf dem goldenen Thron besondere Beachtung verdient. Zwischen den Toren schiebt sich die Stadtmauer in gleicher Farbe entlang. Mit expressivem Pinselduktus wurde ihr, unter den beiden zentralen Heiligen in grüner Mandorla, blaue Farbe aufgetragen, ohne dass sich Wolken wie bei der Gottesfigur rechts ergeben.
In der Stadt haben sich Heilige in klar unterteilte Gruppen eingefunden, weitere Heilige warten noch vor der Stadt, bis ihnen ein Platz beim „Ewigen Abendmahl“ zugewiesen wird. Es sind stets drei Heilige, die von weißlichen Arkaden im Barockstil gerahmt sind.

 

tags: Weltgericht, St. Petersburg, Russland, Arkadenjerusalem, Barock, Ewiges Abendmahl, Religionsmuseum
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