Basilika Mariä Himmelfahrt und der Heiligen Kyrill und Method, Velehrad (2013)

Die italienische Mosaik-Firma Aletti wird von dem Pater und Theologen Marko Ivan Rupnik (geb. 1954) aus Slowenien geleitet, der zuvor 1977 Kunst an der Päpstlichen Akademie der Schönen Künste und ab 1981 Theologie an der Gregoriana-Lehrstätte studiert hat. Unter Rupnik hat Aletti in den letzten Jahren eine Vielzahl von Mosaiken und andere Werke für katholische Kirchen und Kapellen entworfen, die alle das Neue Jerusalem zum Thema haben. Unter der Menge der Arbeiten sind die folgenden die bekanntesten und auch qualitativ überzeugendsten:
2011, Cappella delle Suore di Gesù Buon Pastore
2013, S. Maria della Consolazione, Altamura, Apulien
2014, Saktuarium Johannes Paul II, Krakau
2014, Domus Laetitiae, Assisi, Umbrien
2015, Zur gesegneten Jungfrau Maria vom Berg Karmel, Snagov
2015, Johannes Paul II. Ehrenhalle, Washington
2016, Kirche der Heiligen Engel, Budapest
2017, Our Lady of the Southern Cross, Springfield, Queensland
Warum Marko Ivan Rupnik sich so auf das Himmlische Jerusalem konzentriert, muss erst einmal offen bleiben. Man darf jedoch konstatieren, dass unter Rupnik sich die katholische Sakralkunst dem Himmlischen Jerusalem neu geöffnet hat. Im September 2013 schuf die Firma unter Rupnik ein Kunstwerk, das in der katholischen Kirche der Kongregationen der Schwestern der Heiligen Kyrill und Method (Kongregace sester sv. Cyrila a Metoděje) eingebaut wurde. Man findet es in der Krypta der Basilika von Velehrad (deutsch Welehrad), einer Gemeinde in Tschechien, einige Kilometer nordwestlich von Staré Město.
Im Himmlischen Jerusalem der Mosaikdarstellung sind um das zentrale weiße Lamm zahlreiche Heilige versammelt, die vor allem für tschechische Gläubige Bedeutung haben: links Sankta Olga, Sankt Wenzel, Sankt Bernhard, Sankta Ludmila neben Maria, rechts Sankta Hedwig und Sankt Adalbert neben Johannes dem Täufer. Um den Kreis der Heiligen schließen sich die Mauern des Neuen Jerusalem als zweiter Kreis, mit zahlreichen Türmen an den Seiten. Das Mosaik basiert überwiegend auf vergoldeten, auf weißen und gelblichen Steinen. Farbkontraste setzten vor allem das rote Blut des Lammes und das blaue Wasser des Lebensstroms, welches vom Thron aus durch die Mauern nach unten fließt. Der Gesamteindruck ist ruhig und feierlich, die Ähnlichkeit mit Ikonen ist bewusst gewollt und soll laut Rupnik die Westkirche mit der Ostkirche versöhnen.

C. B. K.: Nová mozaika pro Velehrad, in: Oldin. Olomoucky arcidiecezni informátor, 1/2, 2014, S. 6.
Claus Bernet: Mosaike, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 33).

 

Beitragsbild: F. Follo

tags: Basilika, Aletti, Marko Ivan Rupnik, Tschechien
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